text_top

Untersuchungen

Bei einer Schimmelpilzuntersuchung wird in erster Linie zwischen einem aktiven und einem inaktiven Schimmelpilzbefall unterschieden. Menschen reagieren, je nach individueller Disposition (Anfälligkeit), auf beide Fälle. Relevant ist die Unterscheidung jedoch bei der Auswahl des Probeentnahmeverfahrens, denn nicht mit jedem Verfahren kann ein aktiver bzw. inaktiver Schimmelpilzbefall nachgewiesen werden.

In der Regel kann von einem aktiven Schimmelpilzbefall ausgegangen werden, wenn entsprechende Feuchtigkeitsverhältnisse vorgefunden werden. Von einem inaktiven Schimmelpilzbefall kann ausgegangen werden, wenn vorher Desinfektionsmittel eingesetzt worden sind oder der Schimmelpilzbefall lange Zeit zurück liegt.

Weiterhin wird zwischen einem sichtbaren und einem verdeckten Schimmelpilzbefall unterschieden. Bei einem sichtbaren und zugänglichen Schimmelpilzbefall ist der Nachweis für eine gesundheitliche Belastung einfach.

Bei einem verdeckten Schimmelpilzbefall, der sich z.B. unter dem Estrich, in Schächten oder in Hohlraumwänden befindet, ist oftmals nur ein leicht muffiger Geruch wahrnehmbar. In einigen Fällen liegen „nur“ gesundheitliche Beschwerden vor. In diesen Fällen können, je nach Zielstellung, die im folgenden Kapitel vorgestellten Untersuchungen vorgenommen werden.

schimmelschaeden_img_stativ01

schimmelschaeden_img_stativ02

text_top
text_top

Schimmelpilzuntersuchungen werden u.a. aus folgenden Gründen vorgenommen:

text_top
text_top

A Gesundheit

Schimmelpilze sind mikroskopisch klein und schweben gemeinsam mit Staub in der Raumluft.

Die Schimmelpilzsporen werden von Menschen eingeatmet und gelangen über die Lungen in den menschlichen Organismus.

Bei Menschen mit einem starken Immunsystem treten beim Kontakt mit Schimmelpilzen in der Regel keine sofortigen Abwehrreaktionen auf. Dennoch kann es zu einer Sensibilisierung kommen, die beim erneuten Kontakt mit Schimmelpilzen zu einer Allergie führt. Besonders bei Kleinkindern ist hierauf zu achten, denn eine Allergie begleitet sie ihr gesamtes Leben.

Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann eine Vielzahl von Reaktionen auftreten. Dieses sind insbesondere:

  • Atemwegserkrankungen
  • Bronchialerkrankungen
  • Infektanfälligkeit
  • Allergien
  • Kopfschmerzen
  • Konzentrationsstörungen
  • Müdigkeit
  • Fieber
  • Neurodermitis

Besonders gefährdet sind immungeschwächte Personen. Hierzu zählen besonders:

  • Menschen im fortgeschrittenen Alter mit einer Abwehrschwäche
  • Menschen mit Atemwegserkrankungen, z.B. Reizhusten, Asthma …
  • Menschen mit Krebs, besonders während einer Chemotherapie !!!
  • Menschen mit einer Organtransplantation
  • Menschen mit Neurodermitis
  • Menschen mit Allergien
  • Menschen mit Leukämie
  • Menschen mit Aids

Bei Luftkeim- und / oder Luftpartikelmessungen wird die Raumluft- der Außenluftkonzentration gegenübergestellt. Weiterhin werden die Schimmelpilzarten bestimmt. Aus diesen Werten kann eine gesundheitliche Belastung festgestellt werden.

Bestimmte Schimmelpilzarten haben eine höhere Toxizität und somit auch ein höheres allergenes Potential. Einige Schimmelpilzarten sind pathogen (krankheitsauslösend). Dieses geht im schlimmsten Fall soweit, dass die Lunge mit Schimmelpilzen befallen wird.

text_top
text_top

B Auffinden der Schimmelpilzquelle (Entstehungsort)

Bei einem verdeckten Schimmelpilzbefall liegt oft nur eine gesundheitliche Beeinträchtigung oder ein muffiger Geruch in einer Wohnung vor.

Durch Raumluftkeimmessungen kann festgestellt werden aus welchem Raum die Belastung kommt.

Durch Hohlraummessungen oder Oberflächenkontaktproben wird der Entstehungsort lokalisiert.

text_top
text_top

C Beweisführung

Kein Mieter muss mit einem Schimmelpilzschaden in seinen Räumen leben. Auch wenn er keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen verspürt, so bestehen in jedem Fall ein hygienisches Problem und ein optischer Schaden.

Um einen Rechtsanspruch auf z.B. eine Beseitigung, eine Minderung, einen Schadenersatz … zu erwirken, muss ein Schaden vorliegen. Der Beweis für einen Schimmelpilzschaden wird durch eine oder mehrere Schimmelpilzprobenentnahmen sowie labortechnische Untersuchungen geführt.

Wie die Praxis zeigt, liegt trotz Hinweisen auf einen Schimmelpilzbefall manchmal keiner vor.

Es handelt sich dann oft um eine Verunreinigung der Oberfläche, Salzausblühungen oder Fogging. Daher sollten auffällige Oberflächen untersucht werden.

text_top